Als renommierter Filmexpeter blicke ich immer wieder auf Serien zurück, die zwar vielleicht nicht unbedingt Mainstream waren, aber mit ihrer einzigartigen Herangehensweise an Geschichten und Charaktere nachhaltig beeindrucken. Eine solche Serie ist „The OA“, eine Produktion von Netflix aus dem Jahr 2016, die mich mit ihrem Mix aus Science-Fiction, Mystery und Spiritualität tief berührt hat.
„The OA“ dreht sich um Prairie Johnson, eine junge Frau, die nach sieben Jahren mysteriöser Abwesenheit in ihrer Heimatstadt wieder auftaucht. In dieser Zeit war sie verschwunden, ohne jede Spur, und kehrt nun mit einer Geschichte zurück, die kaum jemand glauben will: Sie behauptet, während ihrer Gefangenschaft in einem geheimen Labor durch verschiedene Dimensionen gereist zu sein.
Ihre Behauptungen werden zunächst als Wahnvorstellungen abgetan. Doch Prairie, nun selbstsicher als „The OA“ bekannt, ist entschlossen, ihren Traum von der Wiedervereinigung mit den anderen Entführungsopfern, denen sie in diesen alternativen Realitäten begegnet ist, wahrzumachen.
Die Serie glänzt durch ihre atmosphärische Inszenierung und die faszinierende Darstellung komplexer Themen. Die Zuschauer werden auf eine Reise mitgenommen, die sowohl physisch als auch emotional anspruchsvoll ist. Die Geschichte entfaltet sich langsam und methodisch, wobei jedes Detail seinen Zweck hat und zum großen Ganzen beiträgt.
Besondere Elemente von “The OA”:
- Einzigartige Erzählweise: „The OA“ verzichtet auf eine lineare Handlungsstruktur und greift stattdessen auf Rückblenden, Traumsequenzen und surrealistische Elemente zurück. Dadurch entsteht ein faszinierendes Puzzle, das den Zuschauer aktiv in die Geschichte einbindet und zum Mitdenken anregt.
- Tiefgang und Spiritualität: Neben dem Science-Fiction-Element spielt auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit spirituellen Themen eine zentrale Rolle. Fragen nach dem Sinn des Lebens, der Verbindung zwischen Menschen und der Natur des Bewusstseins werden in subtiler Weise aufgeworfen.
Die Darstellerleistungen in “The OA”:
- Brit Marling als Prairie/The OA liefert eine herausragende Performance: Sie verkörpert die Figur mit einer Mischung aus Verletzlichkeit und unbändigem Willen.
- Jason Isaacs als Hap, der Entführer Prairies, ist ein komplexer Antagonist, dessen Motive und Ziele nicht auf den ersten Blick erkennbar sind.
Fazit: „The OA“ ist eine Serie, die ihren Zuschauern viel abverlangt, aber auch sehr viel zu bieten hat. Wer sich auf die ungewöhnliche Erzählweise einlässt und offen für komplexe Themen ist, wird in dieser Serie eine unvergessliche Reise erleben.